MENU

Wenn heute dein letzter Tag wäre.
Wie würdest du ihn verbringen?

Für uns Menschen ist das Thema Tod sehr negativ belastet und oftmals sogar ein Thema, über das überhaupt nicht gesprochen wird. “Das ist ja ein schrecklicher Gedanke” oder “Darüber will ich gar nicht nachdenken!”. Dabei finde ich diesen Blick auf das Leben überhaupt nicht negativ. Sogar im Gegenteil. Es hilft mir, zu fokussieren. Wenn ich mal wieder zwischen zwei Optionen hin und herüberlege und mich – wie so oft – nicht entscheiden kann, schafft mir genau dieser Gedanke “Was wäre, wenn du morgen tod bist” entscheidende Klarheit. Sogar Schlichtheit. Denn plötzlich sind Fragen, um die sich unser Denken zuvor stunden- oder tagelang gedreht hat, gar nicht mehr so wichitg. Ob du dir jetzt mal zur Belohnug endlich diesen einen Pullover oder jenes eine Paar Schuhe gönnen solltest, wohin die nächste Reise gehen soll, jedem fällt da wohl auf Anhieb einiges ein, über das man sich oft viel zu lange den Kopf zerbricht. Doch das meiste davon ist unwichtiger Kram. Wenn du dir die obige Frage stellst, tritt unwillkürlich das in den Vordergrund, was wichtig ist. Dir wichtig ist. Von Wert. Dein Leben bereichert. Und obwohl man ja meinen sollte, dass man doch eigentlich als Homo Sapiens mit einem mindestens durchschnittlich entwickelten Gehirn damit keine allzu großen Schwierigkeiten haben sollte, so ist doch die Realität (zumindest meine) eine andere: Zu viele Filter, die uns sagen, was wir eigentlich tun sollten. Gesellschaftliche Regeln. Stolz. Der Wunsch gemocht zu werden. Oder auch einfach das Bedürfnis, niemanden vor den Kopf stoßen zu wollen. All das sorgt dafür, dass wir nicht unbedingt sagen: Hej, ich will heute abend allein sein. Stattdessen geht man zu der Party. Oder man traut sich nicht zu sagen, wenn man eigentlich genervt von jemanden ist, weil man niemandes Gefühle verletzen will. Und sich eingestehen, dass man den neuen Pullover eigentlich vor allem für einen neuen Instgram Post braucht, fällt auch meistens eher schwer. So viele Entscheidungen, die wir aufgrund äußerlicher Einflüsse treffen, nicht nach dem, was die innere Stimme sagt. Das haben wir gründlich verlernt als Erwachsene.
Aber macht das glücklich? Nein, natürlich nicht. Sorgsam wie eine kleine Raupe spinnt man sich dabei in seinen kleinen Kokon. Mit dem Unterschied, dass kein ansehnlicher Schmetterling dabei herauskommt, sondern einfach nur oft falsche Enscheidungen.

Und genau deswegen stell’ dir die Frage, wenn dieser dein letzter Monat hier wäre,  deine letzte Woche – oder sogar dein letzter Tag: Wie würdest du diese Zeit nutzen. Wie würden dann deine Entscheidungen ausfallen? Was ist von Wert. Ich finde nicht, dass dies ein wirklich trauriger Gedanke ist. Denn dass wir irgendwann gehen müssen, ist klar – es ist nur eine Frage der Zeit. In unserem Alltag neigen wir gerne dazu, genau das zu vergessen und verstricken uns in Nichtigkeiten, Streitereien und viel zu vielen negativen Gedanken. Meist wachen wir erst im Angesicht schlimmer Ereignisse kurz auf. Dann sind wir betroffen und murmeln Dinge wie “Mensch, da sieht man mal wieder, wie schnell es vorbei sein kann.” Und kehren dann schnell wieder in unsere gewohnte Fahrspur zurück. Ja, es kann verdammt schnell vorbei sein. Doch diese Gedanken sollten eigentlich nicht erst in den schwarzen Momenten in unser Bewusstsein dringen, vielmehr sollten wir jeden Tag mit ihnen leben. Und zwar im Einklang. Als Mutmacher. Um zu fokussieren. Um gute Entscheidungen zu treffen. Um nicht den Wert des Lebens aus den Augen und dem Alltag zu verlieren. Denn letztendlich wäre auch das Leben nichts Besonderes, würde es ewig währen.

Also mach dir bewusst, wie wertvoll das ist, was wir haben. Stell dir – immer wieder – diese Frage: Wenn heute mein letzter Tag wäre, wie würde ich ihn verbringen. Und mit wem. Was sollte nicht ungesagt bleiben. Fokussiere. Weg mit unwichtigem Ballast. Erkenne, was dich glücklich macht.

Gedanken jederzeit willkommen. ♥
© Foxografie

 

Kommentare

Liebe Carolina,

so schön, dass du uns an deinen Gedanken teilhaben lässt! Irgendwie wird es gerade ziemlich ruhig bei meinen 3 Lieblingsblogs. Und erst, wenn ich dann wieder einen Beitrag von dir lese, weiß ich, was ich so an deiner Art zu schreiben liebe. Deine Themen, die so weit weg sind von den anderen Blogs und deine Gedanken, die mich jedes mal wieder berühren und mich zum Nachdenken bringen. DANKE für diesen Beitrag <3

Liebe Kathrin!
Danke für diese unglaublich schönen Zeilen! ♥
Jetzt kommen wieder die Monate, in denen ich mir wieder Zeit für meinen Blog nehmen kann. Wenn die Hochsaison läuft, fällt es mir oft schwer, meine Gedanken zu sortieren – aber jetzt, mit ein klein wenig mehr Ruhe, da kommen sie und lassen sich in Worte und Zeilen bringen.
Liebe Grüße an dich!

Deine Gedanken:

Schreibe einen Kommentar zu Kathrin

CLOSE
error: Images are precious.