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“It looked like the world was covered in a cobbler crust of brown sugar and cinnamon.”
― Sarah Addison Allen

Es ist schon eine kleine Weile her, dass ich zum ersten Mal die Idee von meinem kleinem Jahreszeitenprojekt hatte. Bei meinem ersten Versuch im Frühling wurde ich zu einer laufenden Magnolie. Ich hatte keine Ahnung, ob mein mit Magnolienblättern beklebter Body überhaupt funktionieren würde – aber es klappte überraschend gut. (Doppelseitiges Klebeband – eine der besten Erfindungen) Im April 2018 war das. Ich musste gerade nachsehen und ehrlich gesagt hatte ich nicht gedacht, dass es doch schon so lange her ist. Und all die Zeit hatte ich natürlich die Idee, aus diesem Frühlingsprojekt einen Vierteiler zu machen. Eigentlich wollte ich für dieses Mal gar nicht selber vor der Kamera stehen, sondern einen Freiwilligen suchen, der mit Freude in einem Blätterkleid für mich posieren würde – oder zumindest einen Helfer dabei haben, da die Hauptschwierigkeit nicht die Bastelei an sich ist, sondern am Ende – ohne das Gesamtkunstwerk zu zerstören – in das fragile “Kleidungsstück” zu gelangen. Wie so oft, kommt mein Aktionismus in der Regel aber nicht durch lange Planung zustande, sondern eher durch vollkommene Spontaneität. Kennt man ja. Plötzlich hat man diesen “Jetzt oder nie-Moment”. Und dann kann es keinen Tag mehr warten. Das ist wohl aber auch genau das, warum ich Selbstporträts so liebe: Nicht, weil ich so unglaublich gerne selber vor der Kamera stehe, sondern weil ich selbst nunmal immer da bin. Egal, wie spontan die Idee sein mag. Man muss niemanden erst erklären, wie und was man sich vorstellt und das erspart viel Zeit.

Abgesehen von meinem Herbstprojekt habe ich auch etwas getan, was ich schon Ewigkeiten nicht mehr gemacht habe: Fotografieren. Nur für mich. Sonst war das immer meine absolute Routine – mehrmals die Woche bin ich einfach nur draußen herumgelaufen und habe mich von Motiven und Momenten treiben lassen. Mal kam ich mit keinem Bild nach Hause zurück. Mal mit einem absoluten neuem Lieblingsbild. Das ist das Schöne daran, ganz ohne Auftrag oder Erwartungen an eine Sache heranzugehen. Durch diese Art des Fotografierens habe ich unglaublich viel gelernt: Zum einen sehr viel Technik, zum anderen aber auch, Dinge sichtbar zu machen, an denen man sonst achtlos vorbeigelaufen wäre. Alltagspoesie nenne ich es gerne. Das Alltägliche zum Besonderen machen. Und auch: flexibel und spontan bleiben. Nur für mich zu fotografieren rückt mit vielen Aufträgen und während der Hauptsaison leider immer stark in den Hintergrund. Doch genau dann ist es eigentlich wichtiger denn je. Daran mussten mich die letzten drei Herbstspaziergänge erst wieder erinnern.

Hier ist sie also, meine kleine Liebeserklärung an die – für mich – schönste aller Jahreszeiten.

Herbst 2019
Neue Prints gibt’s ab jetzt auch übrigens wieder im Online Shop. ♥
SHOP
© Foxografie

P.S. Wer sich nochmal mein Frühlingsprojekt vom letzten Jahr ansehen will, bitte HIER entlang.

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