Frühjahrsputz

Ein neuer Blogbeitrag. Eine neue Webseite. Hach, gut fühlt es sich an. Die grobe Idee dafür entstand schon im letzten Jahr, aber bis man dann von den groben Planungen und Gedanken zur fixen Entscheidung kommt, geht ja immer noch etwas Zeit ins Land. Jetzt ist sie also fertig – nach so einigen Stunden vor dem Rechner – und ich bin richtig glücklich, dass es genau so geworden ist, wie ich es geplant hatte. Meine Art des Frühjahrsputzes quasi.

Irgendwie war Foxografie ja immer mein kleines Baby. Alles begann mal mit meinem ersten Blog und erst einige Zeit später kam dann die reine Fotografieseite dazu. Inzwischen ist das kleine Baby “Foxografie” allerdings nicht mehr so klein. Und auch gar nicht mehr so jung. Vor kurzem musste ich für mein neues anstehendes Auto meinen Handwerkskammerschein vorlegen. Und da stand es schwarz auf weiß: 2013 habe ich mein Gewerbe als Fotografin angemeldet. Sieben Jahre ist das her. In diesen sieben Jahren habe ich wirklich viel gelernt: Über Menschen, Finanzen, natürlich auch die Fotografie – vor allem aber auch über mich selbst. Inzwischen ist Foxografie ein richtiges Unternehmen geworden. Ich kann meine Versicherung damit bezahlen, den Tierarzt für meinen Hund und sogar in den Urlaub fahren. Ich schreibe sogar richtige Rechnungen (lacht nicht, das sah am Anfang anders aus), weiß so einiges über Umsatzsteuer (auch das war mal anders) und für mich das Wichtigste: Ich nehme mir Auszeiten und habe verstanden, dass man auch an Dingen zerbrechen kann, die man liebt. Überarbeitung, keine Pausen und immer für jeden Gefallen bereit. Der sichere Weg, unglücklich zu werden. Wenn man irgendwann wegen der kleinsten Frage, dem schönstem Auftrag oder selbst schon bei Treffen mit Freunden gestresst ist und sich nur noch verbuddeln möchte, um allein zu sein, dann weiß man, das etwas nicht so läuft, wie es sollte.

Man braucht Kraft, um kreativ zu bleiben und nicht den Spaß zu verlieren. Das ist sicher keine neue Erkenntnis, aber zwischen Wissen und Machen liegt oft eine tiefe Schlucht. Ohne Brücke zur anderen Seite.
Wenn mich früher jemand gefragt hätte, was das Wichtigste für die Selbstständigkeit ist, hätte ich sicherlich geantwortet: “Arbeite dir deinen Arsch ab.” “Sei fleißig”.

Heute würde ich immer noch sagen, “sei fleißig“. Aber auch: “Sei lieb zu dir. “Sei strukturiert. Sieh zu, dass die unliebsame Buchhaltung zu 1000 Prozenz korrekt ist – denn das lässt dich ruhig schlafen”. Mach Yoga, geh raus in die Natur, feiern, Blockflöte spielen oder was auch immer es macht, dass du den Kopf frei bekommst. Denn so bleibt man gut. So bleibt man kreativ – und vor allem bleibt man so glücklich.“

Um ehrlich zu sein, hatte ich kurzzeitig überlegt, ob ich die Webseite überhaupt veröffentlichen soll oder ob es angesichts der aktuellen Situation vielleicht unangemessen sein könnte. Der Corona Virus war wohl das letzte, mit dem überhaupt einer gerechnet hätte – und so ist die Welt gerade mit etwas beschäftigt, auf das sie nicht wirklich vorbereitet war. Nur sehr sehr wenig werden keine Folgen verspüren. Ich denke, generell wurde und wird genug zu diesem Thema gesagt und ich bin bei Weitem nicht in der Position fachkundig darüber zu schreiben. Daher halte ich mich kurz und möchte an alle meine Leser hier appellieren, euren gesunden Menschenverstand beizubehalten. Nicht egoistisch zu werden. Statt ellenlanger und zielloser Facebookdiskussionen lieber fachkundige Expertenmeinungen zu lesen. Informiert euch ordentlich. Social Media ist nicht die richtige Plattform für solche Art der Diskussionen. Und vor allem: Bleibt ruhig und achtsam. Alles wird gut werden. Jetzt ist die Zeit, um zu beweisen, dass wir auch für ein großes Kollektiv denken können (und müssen), statt nur für das einzelne Individuum. Jetzt ist die Zeit, um zu beweisen, dass wir zusammenhalten können, wenn es darauf ankommt. Und jetzt können wir zeigen, dass wir nicht wie panische Schafe Richtung Abrund laufen, sondern wie ein perfekter Ameisenhaufen Hand in Hand zusammenarbeiten.

Ich freue mich sehr auf eure Gedanken,