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The land, that stole my heart.

Im Mai ging für mich ein Traum in Erfüllung: Schottland kennenlernen. Unsere Reise begann in Edinburgh, wo wir uns auch unser fahrbares Zuhause für die nächsten neun Tage – einen riesigen Camper – gemietet hatten. Von dort aus ging es dann in die Highlands, immer an der Küste entlang. Im Osten hinauf bis zum nördlichsten Punkt und an der Westküste wieder hinunter. Ein kleiner Abstecher auf die bekannte Isle of Skye war auch dabei und dann ging es einmal quer durchs Innland zurück Richtung Edinburgh. Nachdem nun ein paar Wochen vergangen sind und ich einige Zeit hatte, all die Eindrücke zu verarbeiten kann ich nur sagen: Jederzeit wieder. Aber urteilt selbst.

Einen Tag haben wir damit verbracht, durch die schöne Altstadt zu spazieren. Edinburgh ist wunderschön, sehr alt und eine einzige Sehenswürdigkeit an sich. Mal ganz abgesehen von der Burg, die wirklich beeindruckend ist, wie sie so herrschaftlich auf ihrem Hügel thront. Wir hatten mit unserem Reisezeitpunkt zudem sehr viel Glück: Nachdem wir den Frühling hier in Deutschland eben so verabschiedet hatten, durften wir ihn in seiner schönsten Blüte in Edinburgh nochmal genießen.

 

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Nordwärts.
Nach unserem Tag in der Stadt wollten wir dann so schnell wie möglich raus aus der Zivilisation und sind in einem Schwung nach Inverness gefahren. Von dort ging es dann am obersten Landzipfel, den ihr unten auf der Karte sehen könnt, immer entlang der Küste. Kurz haben wir noch überlegt, den Orkney Inseln einen Besuch abzustatten, aber das hätte dann doch unseren viel zu geringen Zeitrahmen gesprengt. Distanzen schätzen lag mir noch nie besonders gut..

Shooting mit Rova Design. Fotografenfreundin und passenderweise auch noch rothaarig. ♥
Die ganze Serie hier zu sehen.

Castle of Mey.
Dieses Schloß war seit 1955 im Besitz von Queen Mum – also der Mutter der heutigen Königin von England. Als Sommerredidenz genutzt, verbrachten hier die Royals ihren August und teilweise auch den Oktober. Prinz Charles kommt bis zum heutigen Tag noch jedes Jahr. Anschauen kann ich wärmstens empfehlen: Die Einrichtung hat sich seit dem 50iger Jahren nicht wirklich geändert und man läuft quasi einfach mal durch die original Räumlichkeiten der Royals (interessanter Geschmack, nebenbei gesagt). Das Schloss mit Gärten, inklusive zwei Schafen und einem Esel kann das ganze Jahr besucht und besichtigt werden. Ausgenommen im August, da kommt Charles. 😀
Rechts im Bild übrigens der allgegenwärtige leuchtend gelbe Stechginster: Das Unkraut der Schotten. Ich mag ja Unkraut generell sehr.

Eines meiner Lieblingsbilder.

Essen im Supermarkt ist in Schottland super günstig – vor allem gesunde Lebensmittel wie Gemüse sogar im Schnitt deutlich günstiger als bei uns. Frische Bioeier gibt es überall in Holzkästen am Straßenrand, das die Menschen dort auf Vertrauensbasis verkaufen. Das Geld legt man einfach in ein kleines Schälchen und danach kann man den Hühnern noch dankend zuwinken. Generell sind die Schotten übrigens superfreundlich. Selten habe ich so offene, herzliche und hilfbereite Menschen kennengelernt. Egal, ob du keine Geräte zum Öffnen des Abwassertanks hast – da wird dann schon mal ein kompletter Schuppen auf der Suche nach einer geeigneten Gerätschaft auf den Kopf gestellt. Und wenn der Eierkasten leer ist, wird sofort nach dem Nachbarn gerufen, ob der nicht noch welche übrig hat.
Und nach ein paar Tagen versteht man sie dann auch mal irgendwann einigermaßen..der Akzent hat es wirklich in sich. 😀

Campinglife Romantik

Schottische Karibik

Passing Place.

In Schottland ist Wildcampen legal, man ist also nicht gezwungen, jede Nacht auf einem Campingplatz zu verbringen. Wir haben von insgesamt 9 Nächten 3 auf einem Campingplatz verbracht und jeder einzelne war ein Highlight. Superliebe Menschen und die schönsten Lagen, direkt am Meer. Beim Wildcampen hatten wir oft das Problem, länger nach einer geeigneten Stelle suchen zu müssen. An manchen Tagen wurden wir schnell fündig, es gab aber auch ein, zwei Tage, an denen wir hundemüde Ewigkeiten nach einem Stellplatz suchen mussten. Am Anfang such man noch nach der ultimativen Stelle für ein romantisches Frühstück mit Aussicht – bei fortschreitender Suche erscheint einem ein Parkplatz in einem Dorf neben dem Feuerwehrhaus irgendwann gar nicht mehr so unpassend.

Sligachan Bridge – Isle of Skye

Die Insel ist ja ziemlich bekannt – vor allem durch die Felsformation Old Man of Storr – und ehe ich in Schottland war, wurde mir von vielen Seiten geraten, dort auf jeden Fall hinzufahren. Wie das aber immer so ist mit diesen Sehenswürdigkeiten, fährt man eine schmale Straße entlang, links nix, rechts nix. Nirgendwo eine Menschenseele. Dann kommt ein kleiner Parkplatz, auf dem 25 Autos stehen, 15 Chinesen mit Selfiestangen, Inder mit gen Himmel gerechten Smartphones in diesen praktischen Stoffklapptaschen und ein paar hippen Dudes mit krassem Kameraquipment. Ganz ehrlich? Ich habe ihn nicht fotografiert, den Old Man. Schon ein paar Meter danach war die Landschaft zwar auch wunderschön (tolle Steine gab’s auch) – da war man dann aber wieder allein mit ein paar Schafen. Die Insel ist also wunderschön, rechtfertigt für mich allerdings keine Massen an Bussen und man merkt sehr, wie hier die typischen Instagrammotive als Marketing funktioniert haben.

Mein Fazit:
Schottland ist größer als ich es erwartet hätte – oder anders ausgedrückt, man braucht sehr viel mehr Zeit, als gedacht, wenn man so wie ich hinter jeden zweiten Kurve anhalten muss, um zu fotografieren, zu staunen oder auch mal kurz ein Tränchen zu verdrücken. Landschaftlich einfach nur schön. Und dabei habe ich noch nicht mal die lila Heidekrautzeit im August erwischt. Aber da mich auch schon die Orkneys und Shettland Inseln leise rufen, war das sicher nicht mein letzter Besuch.  Vom Landesinneren kann ich gar nicht so viel sagen, Loch Ness haben wir gleich gelassen, weil ich inzwischen gelernt habe, die Dinge aus den Reiseführern zu umfahren. Auch die so gehypte Isle of Skye war zwar sehr schön, aber für mich schon viel zu überlaufen. Vor allem, wenn man gerade aus dem äußersten ziemlich menschenleeren Norden kam. Sollte ich dieselbe Route nochmal fahren, hätte ich sie also genau umgedreht schätze ich. Angefangen mit Skye und dann hoch und im Uhrzeigersinn herum. Aber das ist wohl auch geschmackssache.

Oldshoremore Beach

Schottland 2018
© Foxografie

 

Kommentare

Wow ich wusste nicht, dass es so wunderschön in Schottland ist <3

Es ist wirklich bezaubernd! ♥

So wow! Du hast sehr schöne Bilder gemacht und mir vorgestellt! Jetzt ist die Lust Schottland zu sehen noch größer! Ich finde auch cool, wie dein Fazit ausgefallen ist, insbesondere die Tatsache, dass du Dinge aus dem Reiseführer lieber umfährst ^.^ Plus, dass ich mir, wenn es soweit ist, Zeit nehmen sollte 😀

Dankeschön, das ist superlieb. ♥
Und gerne, manche Erfahrungen muss man ja auch immer selber machen – aber so kann man zumindest entscheiden, ob man darauf Lust hat oder doch lieber ein paar Tipps beherzigt. 🙂
Viele liebe Grüße
Carolina

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