Dezember 2020. Ein zweiter Lockdown und ich komme in den 10. Schwangerschaftsmonat. Außergewöhnliche Zeiten kann man sagen. Gefühlt lebe ich gerade in einer wolkenumhüllten Seifenblase. Um es mal so bildlich wie möglich auszudrücken. Ruhige Spaziergänge mit Sarú im Wald, keine Treffen mit Freunden, keine laute Vorweihnachtszeit. Ja, ganz leise ist es gerade bei mir. Wahrscheinlich so leise wie noch nie. Gut, Mutterschutz und eine Pandemie sind auch eine eher seltene Kombination schätze ich. Warten auf das Fuchsbaby, denn so langsam kann es jeden Tag soweit sein. Allerdings soll er es auf jeden Fall noch bis zur 38. Woche aushalten, denn ab da darf ich zur Geburt auch ins Geburtshaus gehen. Das war zwar von Anfang an mein Wunsch, bei den steigenden Coronazahlen und den überfüllten Krankenhäusern hoffe ich nun aber doch noch etwas mehr, dass es klappt.
Mein Highlight in dieser Seifenblasenzeit war auf jeden Fall die Überraschungsbabyparty: Nichtsahnend kam ich mit dem Fuchsmann und Sarú aus dem Wald zurück und stand plötzlich vor einem geschmückten Esstisch voller Geschenke. Bis auf zwei Freundinnen schaute mich der Rest der Gang über das Zoom Meeting beim Weinen und lachen zu und ich hätte sie alle in diesem Moment nicht mehr vermissen können. Vor allem aber war mein Herz voll Dankbarkeit solche Menschen in meinem Leben haben zu dürfen. Eines der schönsten Geschenke war ein Buch, in das jeder einzelne etwas persönliches geschrieben hat, voll mit Fotos und Erinnerungen. Und weil das mit dem Austauschen zur Zeit so schwer geklappt hätte, haben alle ihre Texte an meine Freundin geschickt, die jeden einzelnen (!) Text handschriftlich abgeschrieben hat und in das Buch übertrug.
Es sind ganz sicher sehr schwere Zeiten. Umsatzeinbrüche, Kurzarbeit, wie betreut man seine Kinder und vor allem die Sehnsucht nach Familie und Freunden. Aber es ist auch die Zeit für Dankbarkeit für all das, was man hat. Zu merken, wie gut es einem trotz allem geht. Der Fokus auf das, was wirklich wichtig ist. Und was so viel unwichtiger, als wir vielleicht dachten.
Ich wünsche euch, dass ihr genau das in diesen Wochen für euch herausfindet oder spürt – das Wesentliche. Dafür muss man auch keine kleine Wassermelone mit sich herumschleppen so wie ich.
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Dezember 2020
© Foxografie
